Vom CSD angepisst

Der Titel des Blogbeitrags ist ein Wortspiel und ich kläre es zum Ende hin auf, keine Angst 🙂

Der CSD fing am Freitag recht gut an – nämlich mit einer Hiobsbotschaft, unsere Flyer und Aufkleber waren nicht – wie versprochen – bis 12 Uhr Mittags angekommen. Ich habe dann versucht, bei DHL in Erfahrung zu bringen, welche Möglichkeiten es denn gäbe, da noch ranzukommen. Aber eher bringt man wohl einer Kuh durch Hypnose das Fliegen bei, als bei der DHL-Hotline eine brauchbare Auskunft zu bekommen.

Wie auch immer, der Freitag Abend lief noch recht gut, das Wetter war brauchbar, die Leute absolut klasse. Wir hatten nur unsere Standard-Flyer, aber da der Freitag nicht der Haupttag ist, ging das zur Not. Irgendwann nach 0:00 machten wir Schluss – weit nach den anderen Parteien. (Funfact am Rande: Die FDP hatte – wie im letzten Jahr – zwar ein Zelt, es war aber niemand drin)

Der Samstag fing dann schon spaßig an. Ich fuhr mit der Karte (die wir im Briefkasten unserer Geschäftsstelle fanden) zur Post (irgendwo im Nirgendwo von Hamburg) und wollte das Paket abholen. Ich war ca. gegen 9:15 dort. Die erste Info am Schalter: “Oh, da hat der Zusteller Mist gebaut, Abholung ist erst ab 10:00″ … Nach längerem Suchen fand die Frau am Schalter aber doch das Paket. Aber da der Tag gut anfing, musste es sich steigern – wir hatten am Freitag aus Versehen den Abholschein falsch ausgefüllt – da stand ein Name als Bevollmächtigter drauf, der nicht meiner war … Dementsprechend konnte ich das Paket sehen, nur nicht mitnehmen …

Die einzige Chance: Ich musste zu der Person fahren, die auf dem Zettel stand und sie musste es dann in Empfang nehmen. Wir kamen dann aber zum Glück doch rechtzeitig in der langen Reihe an, wo die Wagen starten sollten – und erhielten den Anruf, dass unser Generator (den wir für die Musikanlage benötigten) keinen Sprit mehr hatte.

Ein positives Ereignis am Rande: Ich fand danach tatsächlich einen Parkplatz in relativer Nähe der Alster, so dass ich nicht lange mit meinem Wagen rumkurven musste. (Da belohnt es sich wieder, dass ich smart fahre, ein anderes Auto hätte da kaum reingepasst)

Ich ging zu unserem Stand, entfernte die Planen, mit denen wir ihn vor dem Wetter geschützt hatten – und stellte fest, dass es in der Nacht reingeregnet hatte. Zum Glück hatte es nur die Matratze erwischt – und die ist wasserfest.

Der Tag lief dann wirklich geil. Das Publikum auf dem CSD ist echt dankbar. Die sind offen und freundlich, wir hatten viele gute Gespräche – und auf einmal einen mächtigen Gewitterschauer. Wegen dieses Schauers hängten wir die Planen nach hinten und zur Seite wieder auf und stellten alle Rucksäcke auf die Matratze – was uns später zu Gute kam.

Uns nervte schon den ganzen Tag, dass wir direkt neben dem Toilettenwagen standen – das war durchaus eine olfaktorische Herausforderung – insbesondere, weil die Leute auch immer wieder hinter unserem Zelt an die Bäume pinkelten. Aber es kann sich ja steigern …

Um etwa 19:15 kam eine Firma vorbei und pumpte die Fäkalien aus dem Toilettenwagen, was auch geruchstechnisch sehr spannend war. Als er den Schlauch herauszog, drehte sich auf einmal die Flussrichtung des Abwasser um – es spritze im hohen Bogen zunächst über die Straße, dann an unsere Zeltwand und dann quer durch unser Zelt. Alles, was auf dem Boden lag, schwamm daraufhin in einer Mischung aus Exkrementen und Chemie – dank des Regens waren das zumindest nicht mehr unsere Rucksäcke.

Wir holten dann die Orga herbei, wir fühlten uns sozusagen beschissen und waren angepisst – soviel Witz muss sein 🙂 – Es war halt eine Scheiß Situation (ja, ich musste einen nachlegen)

Wir haben dann beschlossen, unsere Sachen zusammenzupacken – also die, die nicht im Güllefluss gelegen hatten. Morgen früh gegen 9 werden wir noch die Dinge mitnehmen, die es unbeschadet überstanden haben, den Rest lassen wir (abgesprochenermaßen) dort. Das wird mindestens die Matratze und das Zelt sein, sowie die Planen. Was ansonsten noch getroffen wurden, werden wir dann analysieren.

Es ist schade, dass wir jetzt schon aufgehört haben, aber es hatte keinen Zweck mehr. Es stank echt eklig an unserem Platz und einige von uns waren vom Güllestrahl erwischt worden und waren natürlich sehr darauf erpicht, sofort zu baden oder zu duschen. (Diesen Blogpost habe ich auch erst geschrieben, nachdem ich aus der Dusche gekommen bin, denn ich hatte das eklige Zeug am Arm abbekommen.

Halten wir fest: An sich hat der CSD Spaß gemacht, die kleinen Orgarumpeleien gehören dazu, schließlich sind wir Piraten, aber der Abschluss war – leider – für den A…