Eine Analyse zum diplomatischen GAU der USA. #snowden

Aljoscha Rittner wrote the following post:

Jetzt haben wir wohl den größten GAU der diplomatischen Geschichte der USA erlebt. Das Beben ist noch nicht rum und viele haben es vermutlich noch gar nicht realisiert. Man kann nicht mal #Snowden  diese Katastrophe anlasten, es sind die kopflos panischen USA, die sich jetzt so richtig komplett blamiert haben. 

Es wird noch ein wenig dauern bis wir wissen, ob Frankreich, Portugal, Italien und Spanien das im vorauseilenden Gehorsam taten, oder USA das historische rote Telefon genutzt hatte. Aber es ist passiert: Ein Präsident eines souveränen Staates sah sich gezwungen vorzeitig zu landen, weil das Gerücht aufkam ein gesuchter Spion der USA befände sich an Board seiner Maschine.

Das ist nun die Vermutung die sich allen aufdrängen mag, denn niemand will auch nur irgendwas bestätigen. Aber das ist auch egal. Denn was jetzt passiert ist, reißt nun neben Hongkong und Russland gleich noch komplett Lateinamerika und die EU in den Sog der US-amerikanischen Schnappatmung. 

Nicht nur, dass ein Präsident eine Staates sich solch einer Düpierung aussetzen musste, es war auch nicht mal begründet. Es war kein Herr Snowden im Flugzeug. Damit dürfte das eh schon schlechte Verhältnis der USA zu den südamerikanischen Staaten nicht in der Eiszeit, sondern noch vor dem Urknall angekommen sein. Egal ob eine Order aus den USA kam oder nicht. 

Weiterhin können sich die oben genannten EU-Staaten und die EU im Gesamten warm anziehen, wenn es um zukünftige diplomatische und wirtschaftliche Kontakte zu Lateinamerika geht. Außerdem müssen sich die Politiker der EU-Länder ihren Bürgern Rede und Antwort stehen, was denn aus ihrer vermeintliche Souveränität geworden ist.

Und Obama mit seiner Administration? Seine Nachrichtendienste? Sie wirken auf einmal völlig panisch, trampeln wie irre auf dem Globus rum und machen mehr kaputt, als es Snowden mit seinen gesamten  Informationen je schaffen konnte. Jetzt fällt den USA etwas auf die Füße, was sie nicht als Problem wirklich begreifen wollten: Ihre Nachrichtendienste sind tatsächlich die Geheimdienste, die nicht bereit sind im Dienste ihres Landes zu arbeiten. Es muss gerade so ein riesen Chaos und so große Unkenntnis in der amerikanischen Administration herrschen, dass solch ein Faux pas überhaupt erst entstehen konnte. Denn eines ist sicher: Nachrichtendienste sollten zur außenpolitischen Unterstützung arbeiten  um solche irrsinnigen Aktionen zu verhindern (oder sie zumindest verbergen). Was wir hier erlebt haben, ist ein Präsident der größten Weltmacht der nun in blanker Panik um sich schlägt. 

Nicht nur Snowdens Informationen offenbaren, dass die Nachrichtendienste der USA wohl einem anderen Auftrag folgen. Diese diplomatische Katastrophe zeigte es offensichtlich. Wenn also die Dienste der USA nicht der Politik helfen (oder wenigstens keine hohe Priorität haben), bleiben nicht mehr viele Möglichkeiten, wem sie nützen sollen. Die amerikanische Staatengemeinschaft ist wohl im Würgegriff der eigenen Wirtschaft die Souveränität abhanden gekommen, die sie sowieso bei keinem anderen Staat auf dem Erdball sieht. 

Im Prinzip ahnten wir das alles schon. Nur jetzt ist es Gewissheit.