“Ride of Silence” – In Gedenken an die Radfahrerin, die am Dienstag umkam

Am Dienstag passierte in Hamburg mal wieder einer der typischen Abbiegeunfälle. ein Lkw-Fahrer übersah eine 19jährige, die sich – soweit ich weiß – regelkonform verhalten hatte. Sie fuhr auf dem nutzungspflichtigen Radweg, sie überfuhr die Kreuzung bei Grün – und wurde dennoch vom abbiegenden Lkw-Fahrer übersehen.

Der ADFC hatte deswegen zu einem sogenannten “Ride of Silence” am heutigen Freitag aufgerufen. Diesem Ruf sind mehrere Hundert Menschen gefolgt. Wir fuhren mit dem Rad vom Hauptbahnhof bis zur Unglücksstelle an der Ritterstraße. Als wir dort ankamen, bemerkte ich, dass mehrere schwarzbekleidete Menschen an der Kreuzung standen. Ich gehe davon aus, dass es unter anderem die Eltern der 19jährigen gewesen waren.

Wir versammelten uns an der Ecke und hielten eine Schweigeminute ab, die bei weitem länger als eine Minute dauerte. Einige Leute zündeten Kerzen an, die sie um einem Laternenpfahl stellten, an der ein Bild des Mädchens hängt. Ich denke, wir alle waren massiv ergriffen. Die (vermutlichen) Eltern und Freunde weinten und vielen Radfahrern schossen ebenfalls die Tränen in die Augen. (Ich konnte es vorhin noch zurückhalten, aber im Moment läuft es auch bei mir)

Ich hoffe, dass diese Aktion den Eltern ein wenig Trost spenden konnte.